Christian Britscho brauchte bei dem Testspiel gegen ETB Schwarz-Weiß Essen ein lautes Organ. Mal für taktische Umstellungen, mal für den Schiedsrichter und ein paar Mal einfach fürs Zusammenstauchen. Es erweckte den Eindruck der allgemeinen Unzufriedenheit des Trainers, der erst vor einer knappen Woche seinen Vertrag frühzeitig bis 2023 verlängerte.
Britscho trotz Niederlage zufrieden
Nahezu überrascht reagierte der 51-Jährige darauf, dass er möglicherweise unzufrieden gewesen war. "Klar konnten wir die eine oder andere Situation nicht so lösen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber ich habe den Jungs auch gesagt, dass ich mit der Intensität sehr zufrieden war." Britscho verriet nach seiner Vertragsverlängerung, es solle eine kontinuierliche Steigerung erreicht werden. Bezogen auf die aktuelle Vorbereitung für die Ende August startende Oberligasaison erfuhr diese Steigerung zumindest ergebnistechnisch gegen Essen einen kleinen Knacks.
Britscho ist allerdings lang genug im Geschäft, um zu wissen, dass Ergebnisse in der Vorbereitung wenig aussagen. "Ich mache zwar keinen Hehl daraus, dass mich die Niederlage ankotzt. In der Vorbereitung ist das nicht schön, aber wirft uns auch nicht um." Zumal die Wattenscheider Mannschaft in der ersten Hälfte gegen ETB die deutlich bessere Mannschaft war. Am Ende fehlte jedoch die Luft. Kein Wunder, 180 Minuten Fußball in weniger als 24 Stunden sind keine Hafenrundfahrt.
Der Saisonstart rückt immer näher, in drei Wochen startet Wattenscheid gegen den RSV Meinerzhagen. Für Britscho ist sein Team bisher auf Kurs, möchte die Fallhöhe des Traditionsklubs aber nicht unnötig vergrößern. "Wir sind wirklich zufrieden, wollen aber auch nicht überschwänglich werden." Denn an mindestens einer Stellschraube möchte der 51-Jährige mit seinem Trainerteam noch arbeiten.
Britscho will an Kompaktheit feilen
Beim Essener Gegentor ließ sich fast die gesamte Wattenscheider Hintermannschaft mit einem langen Ball überspielen. Das fiel dem Trainer natürlich auf. "Wir müssen noch weiter an der Kompaktheit arbeiten. Das sind so Kleinigkeiten, an denen wir noch schrauben müssen", mahnt Britscho und fügt an: "Aber davon gibt es eben jede Menge." Die Arbeit in Wattenscheid ist drei Wochen vor Saisonstart noch nicht getan.